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Aufruf zu Aktionen im Moment der Räumung der ZAD

Montag 12. November 2012

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In diesem Herbst 2012 tritt der Widerstand gegen das Flughafenprojekt von Notre-Dames-des-Landes in eine delikate Phase. Das Echo, das es andererorts als in der betroffenen Zone haben wird, wird eine entscheidende Rolle für die Zukunft dieses Kampfes spielen können. Im Einzugsgebiet, der ZAD, erschafft man mit Grundstückserwerb durch das Vorkaufsrecht, Aufkauf und Zerstörung einiger Häuser, einen Betrug, der als demokratische Maßnahme inszeniert wird und schließlich wurde das Projekt als für die Öffentlichkeit nützlich zertifiziert, noch bevor die ersten Bodenuntersuchungen eingeleitet wurden. Das ist bisher bereits geschehen. Die Zone, die der Conseil Général (Regierung eines „Departements“) Vinci überlassen hat, beginnt ernsthaft sich zu leeren. Die ständige Belästigung von Personen mit ungünstigen Mietverträgen, Vorbereitung der Räumung derjenigen, die Widerstand leisten (sei es durch Hausbesetzung oder dass sie aufhören, Miete zu bezahlen) und Enteignung derjenigen, die ihre Grundstücke und Häuser noch nicht verkauft haben, das sind momentan die Aufgaben der Entscheidungsträger. Diese Offensive befindet sich in eine Übergangsperiode, schließlich geht es darum, einen großen Teil der BewohnerInnen loszuwerden, noch bevor der Bau der Hauptzugangsstraße 2013 beginnt.

Bei den von der Presse verbreiteten Nachrichten eines von den Schurken der PS eingeräumten „Moratoriums“ handelt es sich in Wahrheit nur um das belanglose Versprechen, diejenigen noch nicht zum Verlassen des Gebietes zu zwingen, die bis jetzt nicht bereit waren zu verhandeln. In Wirklichkeit aber werden die betroffenen Personen weiterhin immer stärker unter Druck gesetzt, zu verschwinden. *** Dieser Kampf nahm eine entscheidende Wendung mit der Einladung im Jahre 2009, den freien Raum zu besetzen. Die Entscheidung, auf dem Gelände zu wohnen, hat den Widerstand an einem Ort konzentriert. Aber die Gefahr dabei ist, dass die Räumungen das Ende des Engagements all dieser Menschen hier und von außerhalb bewirken könnte, besonders für diejenigen, die sich hier treffen und neben ihrer autonomen Lebensweise und der Kritik an der Raumordnungspolitik Freundschaften schließen.

Wenn diese Flughafengeschichte vielen Menschen die Möglichkeit geboten hat, sich kennenzulernen, liegt das auch an dem Weg, den wir gewählt haben, um uns dieser Welt entgegenzustellen. Dieser Welt, das heißt der Verkommerzialisierung von Gelände/Raum, der Angleichung unserer Lebensweisen, der Kontrolle über die Bevölkerung; die ganze autoritäre Unterdrückungspolitik, die überall zuschlägt und uns alle (!) in unserem Alltag betrifft, sei es in unserem Viertel, in der Schule, auf der Arbeit oder im sozialen Engagement. Die Räumung der Bewohner der ZAD für den Bau des geplanten Flughafens symbolisiert diese Politik und kann nicht ohne Reaktion hingenommen werden. Das Militäraufgebot, das im Moment der Räumungen gegen den Widerstand eingesetzt werden wird, wird aus mehreren hundert Bereitschaftspolizisten bestehen, die auf eine einzige abgeriegelte Zone konzentriert sein werden. Eine gute Möglichkeit, die Kräfte unseres Gegners zu schwächen, wäre, weitere Spannungsfelder zusätzlich zur Enklave der ZAD bilden. Das könnte die Gelegenheit sein, Lücken zu suchen und da anzugreifen, wo sie nicht sind, wo sie es nicht erwarten. Da die Initiatoren mit mehr und mehr Widerstand konfrontiert werden, scheint es notwendig, sich so zu organisieren, dass die Niederschlagung eines Kampfes nicht die Anderen schwächt. Wir laden euch also ein, euch uns anzuschließen, um nicht nur eure Unterstützung zu bekunden, sondern auch eure Solidarität zu zeigen, denn eure Kämpfe sind die unseren. Sich versammeln, ein Gebäude besetzen, eine Straße, zu taggen oder ein Transparent aufstellen, sich an Räum(lichkeiten) heranwagen, die Baustellen sabotieren, Verbindungswege blockieren, eine unangemeldete Demonstration einleiten, unerwartete Ziele angreifen - Kurz, so viele Möglichkeiten, den Widerstand zu stärken.

Krieg den Verursachern der Misere! Jetzt ist es an uns!

(Anmerkung des Übersetzers: Inhaltliche Differenzen durch Übersetzungsfehler sind durchaus möglich. Aufrufe zu gewaltvollen Aktionen werden von der Übersetzerin wiedergegeben, aber nicht uneingeschränkt unterstützt.)